Obwohl die DB mit der GDL schon harte Tarifauseinandersetzungen ausgetragen hat, hat sie immer noch nichts verstanden, oder will sie nichts verstehen. Auch in der heutigen sechsten Verhandlungsrunde hat sie keine einzige Regelung zur Arbeitszeitverbesserung für das Zugpersonal verankert – schon gar keine zwei freien Tage nach fünf Schichten, wie sie jeder andere Arbeitnehmer auch hat.
Vielmehr sollen Lokomotivführer und Zugbegleiter weiterhin nach sechs Tagen nur eineinhalb Tage (36 Stunden) frei haben. Stattdessen will die DB zwei Jahre mit den Betriebsräten weiterhin irgendwelche Projekte ausprobieren. Das Zugpersonal ist jetzt hoch belastet, es kann jetzt keine Freizeit planen. Deshalb muss die Belastung der Lokomotivführer und Zugbegleiter jetzt reduziert werden – mit einer tariflich verankerten Verbesserung der Arbeitszeit. Im Übrigen wollen GDL-Mitglieder keine Versuchskaninchen sein.
Noch nicht einmal das Angebot zum linearen Entgelt hat die DB erhöht. Das Zugpersonal soll sich weiterhin mit 0,66 Prozent pro Jahr für 27 Monate abspeisen lassen. Lediglich die Einmalzahlung wurde von 375 Euro für sieben Monate auf 550 Euro für sechs Monate gesteigert.
Die GDL hat die Verhandlungen ohne weitere Terminvereinbarung beendet. Sie wird die Situation intern bewerten und über das weitere Vorgehen entscheiden.